1. Gaumeisterschaft "Blasrohr"

Seit 2017 herrscht in Treffelstein das Blasrohrfieber. Waren es vorerst nur ein paar Jungschützen der „Drachenfelsschützen“ Treffelstein, steckten diese schon bald einige Mitstreiter aus dem Verein, aber auch aus Nachbarvereinen mit dem neuen Schützentrend an. Zwar wurde der Blasrohrsport anfangs leicht belächelt, jedoch merkten immer mehr, dass diese Disziplin eine gute Alternative zum Luftdruckwaffensport ist. Diese Disziplin wurde in den letzten Jahren auch immer mehr von den großen Schießsportverbänden anerkannt und vom DSB und OSB aufgenommen. Im vergangenen Jahr wurden auch die ersten Landesmeisterschaften und Bundesturniere des OSB und DSB ausgetragen.

Das „Blasrohrschießen“ ist eine gute sportliche Alternative, wo man schnellen Erfolg erzielen kann. Der Sport kann drinnen und draußen betrieben werden. Das Material kann selbst angefertigt oder gekauft werden und bewegt sich finanziell in überschaubarem Rahmen. Blasrohre fallen nicht unter das Waffengesetz und können von jedem erworben werden. Es gibt aber trotzdem Sicherheitsregeln, an die sich alle Schützen zu halten haben. Ähnlich der positiven sportlichen Entwicklung beim Schießen mit Luftdruckwaffen, Scharfwaffen oder dem Bogenschießen fördert das Schießen mit dem Blasrohr unter anderem folgende Fähigkeiten: Stärkung der Atmung und der Atmungsorgane, Steigerung der Konzentrationsfähigkeit, Verbesserung der Standfestigkeit und des Gleichgewichtes, Stressabbau, Fairness, Rücksichtnahme, Toleranz, Selbstbeherrschung, Selbstbewusstsein. Auf sportlicher Ebene sind Schwerpunkte bei der Leistungsbereitschaft, Fairness, sportliche Vielfalt und der Wettkampfsituation gesetzt. Soziale Leitgedanken sind Gruppenfähigkeit, Ehrlichkeit, Kommunikationsfähigkeit, Toleranz, soziale Kompetenz, Teamgeist, Konfliktfähigkeit und Kameradschaft. All diese Werte vermitteln auch die Schützenvereine im Schützengau Waldmünchen. Den Beweis lieferten die Blasrohrenthusiasten am vergangenen Wochenende bei der ersten Gaumeisterschaft "Blasrohr" in Treffelstein.

Schon am Sonntagmorgen zeigten die Mitglieder der Blasrohrschützen ihren Teamgeist und verwandelten bis zum Wettkampfstart am frühen Nachmittag die Treffelsteiner Mehrzweckhalle in eine Schießsporthalle mit 12 Blasrohrschießständen. Konzentrationsfähigkeit war dann am Nachmittag beim Wettkampf gefragt, als die 60 Pfeile auf Ringscheiben geschossen wurden. Ehrlichkeit war dann bei der Auswertung gefragt. Da es hier noch keine elektronischen Anlage gibt, werteten die Schützen in Vierergruppen ihre Schüsse selbst aus. Im Zweifel schreiteten einer der Wettkampfleiter Matthias Müller, Daniel Spichtinger und Lukas Liegl zur Hilfe herbei. Am Ende lieferten sich 22 Schützen aus drei Vereinen einen sportlich, spannenden fairen Wettkampf. Bis die Spannung gelüftet wurde, wer der erste Gaumeister des Schützengaus Waldmünchen-Böhmerwald im "Blasrohrsport" wurde, kam auch der kameradschaftliche Aspekt nicht zu kurz und die Schützen konnten in der Zwischenzeit über den Schützensport fachsimpeln. Manch andere nutzten aber auch die Pause um das Bundesligafinale im Luftdruckschießen zu verfolgen, oder auch an der Geschwindigkeitsmessstation, um zu testen wie schnell so ein Blasrohrpfeil fliegt. Bevor der Gausportleiter Matthias Müller mit dem Gauschützenmeister Hans Wachter zur Siegerehrung schritt bedankte er sich bei den Schützen für einen sportlich fairen Wettkampf und bei allen Helfern für einen reibungslosen Auf- und Abbau der Wettkampfstätte.

In medias res schritt der Gausportleiter und Wettkampfleiter Matthias Müller zur Siegerehrung und kürte die ersten Gaumeister der sechs Altersklassen: Schüler I: 1. Tobias Laumeier (532 Ringe/Drachenfels Treffelstein), 2. Luisa Schneider (264 Ringe/Tannenbaum Ast). Junioren II: 1. Justin Link (548 Ringe-30 Zehner/Drachenfels Treffelstein), 2. Andreas Laubmeier (548 Ringe-26 Zehner/Drachenfels Treffelstein). Damen I: 1. Nadin Grauvogl (509 Ringe/Drachenfels Treffelstein), 2. Lisa Wallner (508 Ringe/Drachenfels Treffelstein), 3. Tanja Daschner (453 Ringe/Tannenbaum Ast). Damen II: 1. Monika Hernadi (534 Ringe/Alte Büchs'n), 2. Christine Müller (480 Ringe/Drachenfels Treffelstein), 3. Evi Schneider (398 Ringe/Tannenbaum Ast). Herren I: 1. Matthias Müller (587 Ringe/Drachenfels Treffelstein), 2. Lukas Liegl (585 Ringe/Drachenfels Treffelstein), 3. Thomas Blattmeier (580 Ringe/Drachenfels Treffelstein). Herren II: 1. Emmerich Hernadi (513 Ringe/Alte Büchs'n), 2. Christian Schneider (448 Ringe/Tannenbaum Ast).